Im zweijährigen Turnus veranstalten die "Biedermeier" in Bad Steben ein Fest, zu dem Teilnehmer auch von weit her anreisen. Ziel und Zweck des Festes ist es, Bad Steben und die Region bekannter zu machen. Das Fest findet im denkmalgeschützten Kurpark und am kleinen Staatsbad, mit seiner historischen Kulisse statt.
Biedermeier beschreibt eine bürgerliche Kultur, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand. Im Biedermeier wurde in ganz neuem Ausmaß das Privat- und Familienleben kultiviert, im Vordergrund stand dabei das häusliche Glück in den eigenen vier Wänden. Der Begriff Wohnzimmer wird im Biedermeier erfunden, denn in den Wohnstuben wurde die Geselligkeit in Form von Kaffeekränzchen, Stammtisch oder Hausmusik gepflegt.
Im Biedermeier wurde die Damenmode nach dem vorhergehenden Empire wieder etwas schlichter und sichtlich unbequemer. Deutlich betont wurde die Taille durch Korsett und Reifrock. Die Ärmel der Tageskleider nach den 1820er Jahren wurden so voluminös, dass sie beim Klavierspielen (eine der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen der Damen) hinderlich waren. Die Ärmel wurden als Schinken- oder Hammelkeulenärmel bezeichnet.
Bei den Damen war im Biedermeier die typische Kopfbedeckung die Schute. Die Schute ist eine hutartige Haube die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts getragen wurde. Vorne eine breite, zum Nacken hin schaler werdende Krempe, unter dem Kinn wurde die Schute mit breiten Bändern zusammengebunden. Je nach Jahreszeit und Bedarf wurde die Schute aus unterschiedlichen Materialien gefertigt.
Vorbild für die Herrenmode des Biedermeier war der Dandy - mit geschnürter Wespentaille. Die Hemden hatten einen Vatermörderkragen, der den Hals einschnürte. Dazu trug der Herr lange Pantheons und gestreifte oder geblümte Westen. Als Kopfbedeckung diente ein Zylinder. Wichtige Details waren Krawatten, Spazierstock, Handschuhe und ein Lorgnon.